Über drei Millionen Menschen wurden innerhalb Äthiopiens vertrieben. Mehr als 20 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Regelmäßige Naturkatastrophen zählen zu den größten Problemen des Landes und nun ist auch ein bewaffneter Konflikt im Norden des Landes ausgebrochen. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt die Menschen vor Ort.

Der äthiopische Präsident Abiy Ahmed hat im Jahr 2019 den Friedensnobelpreis erhalten – Wirtschaftsreformen, die Bekämpfung von Korruption sowie Frieden und Stabilität im Land sollten den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft ebnen. Doch nicht einmal zwei Jahre später hat sich die Stimmung im Land in ihr Gegenteil verkehrt. Bewaffnete Konflikte erschüttern das Land. Erst im November 2020 kam es zu neuen Auseinandersetzungen in der Region Tigray, die bis heute andauern. Die humanitären Auswirkungen sind erschütternd und werden sowohl innerhalb Äthiopiens als auch jenseits der Landesgrenzen deutlich und langfristig zu spüren sein.

ÜBER 21 MILLIONEN MENSCHEN AUF HILFE ANGEWIESEN

Der Staat am Horn von Afrika ist kaum urbanisiert: 81 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Der Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser, Ärzten und Ärztinnen sowie Medikamenten ist sehr knapp. Besonders schlimm hat es die über 3 Millionen im eigenen Land Vertriebenen getroffen. Sie leben teils unter freiem Himmel, haben nicht genug zu essen und nur unzureichend sauberes Wasser. Ihre Körper sind vom stetigen  Mangel geschwächt und ihr Risiko ist groß, sich mit gefährlichen Krankheiten wie aktuell dem Corona-Virus anzustecken.

BAUMATERIAL UND BARGELD FÜR FAMILIEN

Vor Ort unterstützt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) das Äthiopische Rote Kreuz dabei, die Situation der Not leidenden Menschen in verschiedenen Regionen zu verbessern. In der Krisenregion Tigray werden Ambulanzfahrzeuge ausgestattet und instand gesetzt, um verletzte Menschen zu transportieren und zu versorgen. In der Region Benishangul-Gumuz werden vertriebene Familien auch individuell unterstützt. Sie erhalten Material, um sich eine Unterkunft zu bauen, und Bargeldhilfen, damit sie selbst entscheiden können, was sie am dringendsten benötigen. Beim Einkauf auf den lokalen Märkten bewahren sie ihre Eigenständigkeit und Würde und stärken gleichzeitig direkt und nachhaltig die Geschäfte ihrer Gemeinden.

Geldauflagen ermöglichen es dem DRK weiterhin, an der Seite der Not leidenden Menschen in Äthiopien zu stehen.

 

– Deutsches Rotes Kreuz